W&W erklärt: Die US-Präsidentschaftswahl

Die nächste Präsidentschaftswahl in den USA findet am 5. November 2024 statt. Trotzdem hört man schon jetzt ständig Neuigkeiten über Kandidaturen. Aber warum dauert der Weg zur Wahl so lang? Und wie funktioniert die Wahl überhaupt?

Die Vorwahlen

Die Wahl des US-Präsidenten dauert fast ein Jahr und beginnt mit den Vorwahlen im Frühjahr des Wahljahres. Im Präsidialsystem stehen einzelne Personen stark im Mittelpunkt. Deshalb treten zunächst mehrere AnwärterInnen der gleichen Partei öffentlich zur Wahl des Spitzenkandidaten an. Die US-Vorwahlen ermöglichen der Parteibasis in jedem Bundesstaat, mitzubestimmen, wer bei der Wahl antreten soll. Dabei wird nicht direkt gewählt, sondern Delegierte geben ihre Stimme ab. Beim Nominierungsparteitag im Sommer wählen sie stellvertretend den Kandidaten.

Der Wahlkampf

Danach startet die heiße Phase des Wahlkampfs. Die SpitzenkandidatInnen reisen durch das ganze Land, um sich den WählerInnen zu präsentieren. Da sie in dieser Zeit aber nicht alle 50 Staaten besuchen können, bemühen sie sich besonders um die sogenannten „Swing States“. Diese Staaten können nicht klar einer Partei zugeordnet werden, das Wahlergebnis ist hier also von Wahl zu Wahl verschieden. Deshalb sind die „Swing States“ hart umkämpft. Sie sind oft entscheidend für den Wahlausgang.

Die US-Präsidentschaftswahl

Am Wahltag dürfen dann alle US-Bürger, die sich zuvor für die Wahl registriert haben, ihre Stimme abgeben. Sie wählen aber nur indirekt. Denn jeder Bundesstaat entsendet – abhängig von der Einwohnerzahl – Wahlmänner und Wahlfrauen in das „Electoral College“. Dieses besteht aus insgesamt 538 Personen, die stellvertretend den Präsidenten wählen. Außer in Nebraska und Maine gilt dabei: „The winner takes it all.“ Das bedeutet: Der Kandidat oder die Kandidatin, der bzw. die mehr als die Hälfte der Stimmen erzielt, bekommt alle Wahlmänner und -frauen des jeweiligen Bundesstaates zugesprochen. Wer mindestens 270 Stimmen der Wahlleute erreicht, hat die Wahl zum Präsidenten schließlich gewonnen.