Sexuelle Fantasien

Fantasien erzeugen sexuelle Spannung durch die Vorstellungen eines erotischen Szenarios. Dabei kann man entweder eine Rolle in der Szene einnehmen oder als Zuschauer fungieren. Die DarstellerInnen können bekannt, fremd oder sogar anonym sein. Die Fantasien können aus verschiedenen Quellen gespeist werden, wie beispielsweise Erinnerungen, Gelesenes, Gehörtes, Erlebtes oder rein Erdachtes. Oft vermischt sich die Choreografie der Fantasie mit Inhalten aus unterschiedlichen Ursprüngen. Es kann zum Beispiel eine reale Erfahrung mit einem Porno-Bild und dem Liebhaber der besten Freundin als Darsteller-Innen verknüpft werden. Die Funktionen von Fantasien sind vielfältig und variieren von Person zu Person.
Fantasien ermöglichen es uns, Machtverhältnisse zu verändern, riskante Dinge auszuprobieren, in verschiedene Rollen zu schlüpfen, Glaubenssätze zu überwinden, uns selbst anders zu erleben und zu
präsentieren, dem Alltag zu entfliehen, Tabus zu ignorieren oder zu brechen, eine andere Identität anzunehmen und vieles mehr. Dabei kann sich Angst in Lust, Ablehnung in Anziehung und Schmerz in Freude verwandeln. Man kann sogar Sex mit Fremden haben.Fast alle Fantasien erzeugen oder steigern sexuelle Erregung, sei es beim Masturbieren oder beim Sex mit anderen Menschen.

Individuell

Die sexuellen Vorlieben und Fantasien der Menschen sind so individuellen wie ihre sexuellen Profile. Manche Menschen haben eine breite Palette an Fantasien, die sie aktiv steuern und variieren können. Andere haben eine einzige Fantasie, die sich über die Jahre hinweg nicht
verändert hat. Fragt man
Menschen nachdem was sie erregt erzählen die meisten
Menschen von inneren Bildern und Szenarien, die sie in der Realität nicht erleben. Denn Fantasien drehen sich selten um alltäglichen Sex, sondern vielmehr um Geschichten, die Hindernisse überwinden und Verbotenes einschließen.

Mehr von Sexualberaterin Betty: www.bettina-schwung.com