Was ihr über Vapes wissen müsst

Vapes sind für viele eine Alternative zu Zigaretten, bergen aber trotzdem einige Gesundheitsrisiken.
Vapes sind für viele eine Alternative zu Zigaretten, bergen aber trotzdem einige Gesundheitsrisiken.

Gerade unter jungen Menschen kommen sogenannte „Vapes“ immer mehr in Mode. W&W hat sich diese mit Unterstützung der Gesundheits- und Präventionsstelle Supro genauer angesehen.

Zigaretten sind längst nicht mehr das einzige gängige Nikotinprodukt. Immer mehr Alternativen kommen auf den Markt. „Snus“ etwa – Nikotinbeutel, die hinter der Ober- oder Unterlippe platziert werden – sind eine davon. Aber auch E-Zigaretten beziehungsweise Vapes (aus dem englischen: „Verdampfer“) werden immer beliebter. Anders als beim Rauchen einer herkömmlichen Zigarette, entsteht beim Vapen ein Dampf, der eingeatmet wird.

Suchtpotenzial

Das Liquid, welches in der Vape verdampft wird, enthält neben Wasser, Aromastoffen und Lösungsmitteln meist auch Nikotin. Nikotin ist ein Nervengift, das innerhalb kürzester Zeit süchtig machen kann.

Beim Dampfen besteht sowohl mit als auch ohne Nikotin die Gefahr, dass es zu einer Verhaltenssucht kommt. Dies bedeutet, dass es zwar nicht zu einer körperlichen Abhängigkeit (von Nikotin) kommt, dafür aber das Vape-Verhalten nicht mehr kontrolliert werden kann.

Gesündere Alternative?

Vapes bergen eine Reihe von Gesundheitsrisiken. Akute Irritationen der Atemwege und Schädigungen der Lunge sind möglich. Reizungen des Mundes, der Augen, der Nase und des Halses können entstehen. Je mehr Dampf eingeatmet wird, desto mehr schädliches Formaldehyd gelangt in den Körper. Dieser Stoff ist nachweislich krebserregend. Allergische Reaktionen auf bestimmte Aromastoffe können nicht ausgeschlossen werden. Abgesehen davon, ist Nikotin in jedem Fall gesundheitsschädlich und kann zu Übelkeit und Schwindel führen.

„Tatsächlich entstehen beim Vapen keine Verbrennungsstoffe wie beim Rauchen von Tabak. Von einer gesunden Variante des Rauchens kann aber nicht die Rede sein, da vor allem Folgen von langzeitlichem Konsum noch nicht abschätzbar sind“, stellen Christian Rettenberger und Natalie Gössl (Supro), die W&W bei diesem Artikel unterstützt haben, klar.

Marketing zielt auf Jugendliche

Das Marketing der Tabakindustrie mit den farbenfrohen Vapes und verschiedenen Geschmacksrichtungen zielt darauf ab, Jugendliche als potenzielle KundInnen zu gewinnen. Strawberry Ice, Blueberry Rasp oder Melone: die oft süßlich riechenden Geschmäcker, ähnlich dem Geruch des Fruchttabaks einer herkömmlichen Wasserpfeife, verlocken dazu, zumindest einmal zu probieren. Jugendliche die Vapes nutzen, haben eine höhere Gefährdung zu RaucherInnen zu werden, als Jugendliche, die nicht vapen.

Auch Vapes ohne Nikotin, führen sehr oft dazu, dass die Jugendlichen auf Vapes mit Nikotin umsteigen oder mit dem Rauchen von Zigaretten beginnen. Wichtig ist hierbei zu erwähnen, dass der Verkauf und Konsum von nikotinhaltigen Produkten in Vorarlberg erst ab 18 Jahren erlaubt ist. Es gibt jedoch online verschiedene Händler, die eine große Auswahl an Vapes anbieten und diese ohne Altersprüfung verschicken. So kann die gesetzliche Altersgrenze relativ einfach ausgehebelt werden.

Umweltschädlich

Nikotinprodukte wie Zigarettenstummel oder Nikotinbeutel haben grundsätzlich aufgrund ihrer hohen Giftigkeit nichts in der Natur verloren. Einweg-Vapes haben aber einen noch stärkeren negativen Einfluss auf die Umwelt. Im Gegensatz zu wiederbefüll- und wiederaufladbaren Mehrweg-Vapes, ist es aufgrund des fehlenden Ladeanschlusses bei Einwegvapes nicht möglich, sie nach Gebrauch wiederaufzuladen, obwohl die Akkus eigentlich hunderte Male wiederaufgeladen werden könnten. Stattdessen müssen sie entsorgt werden.

Dabei gehen wichtige Rohstoffe, sogenannte seltene Erden, die etwa zur Herstellung von Autoakkus oder Handyakkus benötigt werden, verloren. Werden sechs Einwegvapes aufgebraucht, ist das so, als ob man den Akku eines Smartphones wegwerfen würde. Wenn man trotz der Suchtgefahr und den gesundheitlichen Gefahren Vapes konsumieren möchte, wäre es somit sinnvoll und umweltverträglicher, wiederaufladbare Mehrweg-Vapes zu verwenden.

«Von einer gesunden Alternative kann nicht die Rede sein. Die Langzeitfolgen sind noch nicht abschätzbar.» Christian Rettenberger, Natalie Gössl

«Von einer gesunden Alternative kann nicht die Rede sein. Die Langzeitfolgen sind noch nicht abschätzbar.» Christian Rettenberger, Natalie Gössl