Berufung in Senegal gefunden

Johannes aus Frastanz verließ das Ländle, um weniger privilegierten Menschen zu helfen. Er arbeitete für mehrere Monate bei den beiden Vorarlberger Vereinen „Leprahilfe Senegal“ und „Wissen macht stark“ in einem Dorf in Afrika.
Von Oktober 2022 bis April 2023 hatte der 21-jährige Johannes Lins die Möglichkeit, einen Entwicklungshilfe-Einsatz im Dorf Mballing in Senegal zu absolvieren. Während seines Einsatzes arbeitete er mit den Vereinen „Wissen macht stark“ und „Leprahilfe Senegal“, die beide von dem Ehepaar Moosmann aus Dornbirn geleitet werden.
Leprahilfe Senegal
Die „Leprahilfe Senegal“ ist eine Organisation, die nicht nur Leprakranke, sondern auch andere Bedürftige vor Ort unterstützt. Sie bieten medizinische Hilfe, Sozialwohnungen, Lebensmittelgutscheine und Essensausgaben an. Seit der Gründung des Vereins im Jahr 1980 haben sie mehr als 200 Häuser gebaut und kümmern sich um rund 50 Sozialwohnungen. Täglich versorgen sie 105 Leprakranke Menschen mit Essen, insgesamt haben sie bereits erstaunliche zwei Millionen Mahlzeiten verteilt.
Wissen macht stark
Bei „Wissen macht stark“ werden die Schulgebühren von Hunderten von Schülern direkt an den Schulen bezahlt. Bisher wurden 24 Klassen eingerichtet, was 1.200 Schulplätzen entspricht. Eine Schule mit 12 Klassen und 600 Schulplätzen befindet sich derzeit im Bau und soll noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Es gibt auch Sachspendenaktionen und wöchentliche Obstaktionen. Obst ist für die Menschen in Senegal ein unglaublich wertvolles Gut. Eine Banane kostet ungefähr gleich viel wie bei uns, allerdings verdienen manche Menschen nur bis zu einem Euro pro Tag, der aber für mehrere Personen reichen muss. Vergleicht man das mit durchschnittlichem Einkommen in Österreich ist das, als würde ein Kilo Bananen bei uns 100 Euro kosten.
Leid und Dankbarkeit
Vor und nach der Vergabe von Patenschaften führen sie lange Gespräche mit den Familien, um sicherzustellen, dass die Unterstützung denjenigen zugutekommt, die sie am dringendsten benötigen. Bei einem solchen Gespräch erzählte ihm eine Mutter, dass sie ihren Kindern drei Gläser Wasser gibt, wenn sie kein Essen für das Abendessen haben. So werden die Bäuche der Kinder vor dem Schlafengehen gefüllt, und sie können ruhig schlafen.
Neben dem Leid erinnert sich Johannes auch an die Dankbarkeit. Bei Hausbesuchen bei Familien, die Lebensmittelgutscheine erhalten haben, wurde er herzlich zum Essen eingeladen. Er sagt: „Sie bekommen die Lebensmittelgutscheine, weil sie darauf angewiesen sind und das Geld wahrscheinlich nicht bis zum Monatsende reicht oder sie essen nur zweimal am Tag. Trotz all dieser Umstände wirst du herzlich eingeladen.“ Auf die Frage, ob es ihm schwerfällt, damit umzugehen antwortete Johannes: „Ich habe die Ärmsten der Armen getroffen und mich gefragt, wie unsere Welt es zulassen kann, dass Menschen so leben müssen. Gleichzeitig habe ich eine Genugtuung gespürt, dass wir ihnen helfen können, ein besseres Leben zu führen. Wenn ich das ein bisschen abwäge, überwiegt für mich für mich zum Glück die Genugtuung. Aber ich bin natürlich nachhaltig geprägt von allem , was ich gesehen habe.“
«Ich habe die Ärmsten der Armen getroffen, und mich gefragt, wie unsere Welt es zulassen kann, dass Menschen so leben müssen.» Johannes Lins



