Bogenschießen auf der eigenen Farm in Südafrika

Karin hält den Rekord beim Parkour des 3D-Bogenschießen.
Karin hält den Rekord beim Parkour des 3D-Bogenschießen.

Karin und Christian Spiess wagten einen großen Schritt. Mit ihren Kindern verließen sie im Jahr 2018 Lustenau, um nach Südafrika auszuwandern. Dort betreiben die Vorarlberger erfolgreich eine Bogenschießfarm.

Im September 2018 war es soweit, Christian und seine Familie mussten sich vom Ländle und ihren Familien verabschieden. Durch Karins Eltern, die in Südafrika leben und dort eine Farm besitzen, hatten sie die Möglichkeit dort einzuziehen. „Es hat sich einfach eine Möglichkeit mit einem eher geringen Risiko ergeben. Dann haben wir unser Abenteuer gestartet“, erzählt Christian. „Anfangs sagten wir uns, wenn es nicht klappt, dann gehen wir wieder heim. Und wenn es klappt, ist es wunderbar. Noch sind wir da.“ Die Idee hat Christian seinem Freund Günter Hämmerle, dem damaligen Obmann des Bogenschießclubs in Lustenau, zu verdanken. „Bavor wir ausgewandert sind, hat Günter mir gesagt, dass er mir das Bogenschießen gerne mal zeigen würde. Da wir auf eine Farm ziehen und sehr viel Platz haben werden, könnte man diese Idee doch in Südafrika umsetzen, meinte er. Nachdem ich die ersten Pfeile geschossen hatte, war ich sofort begeistert.“ Daraufhin habe er es seiner Frau gezeigt, die die gleiche Begeisterung gespürt hat.

Jagdsimulation

Neben dem Bogenschießen auf Zielscheiben bieten sie auch 3D-Bogenschießen an. Dabei läuft man durch den Wald und schießt auf Schaumstofftiere. Man muss nicht nur geradeaus schießen, sondern ab und zu auch mal nach oben oder unten zielen.

„Wir sind keine Jagdfarm, und unterstützen das keineswegs“, betont Christian. Es gibt kleinere Farmen im Landesinneren von Südafrika, auf denen man wirklich jagen gehen kann. „Manche Leute meinen sie müssten etwas tolles mit einem Bogen, nicht mit einem Gewehr, schießen“, sagt Christian. Viele schießen dort aber zum ersten Mal, und können es nicht wirklich. „Ich bin kein Fan davon. Ich finde es sogar extrem schlimm und nicht richtig“, so Christian.

Fokus beim Bogenschießen

„Jedes Mal, wenn ich schießen gehe, speziell mit meiner Frau, vergesse ich alles um mich herum. Man ist so fokussiert auf den Moment, und darauf, dass man trifft“, erzählt Christian. Seine Frau schlägt ihn nach fünf Jahren immer noch jedes Mal. „Sie ist einfach ein Naturtalent und eine super Bogenschützin“, sagt Christian. Es sei ein sehr mentaler Sport. Auch wenn es ihnen sehr schwer gefallen ist, die Familie in Vorarlberg zu verlassen, sind sie doch unendlich froh, diesen Schritt gewagt zu haben. „Südafrika ist ein wunderschönes Land mit sehr vielen Möglichkeiten“, erzählt Christian abschließend, „Wir haben sehr viel Glück gehabt, dass wir von allen Richtungen Unterstützung bekommen haben.“

«Wenn es nicht klappt, gehen wir wieder heim. Und wenn es klappt, ist es wunderbar. Noch sind wir da.» Christian Spiess

Beim 3D-Bogenschießen wandert man durch den Wald und schießt auf Schaumstofftiere. Fotos: Privat
Beim 3D-Bogenschießen wandert man durch den Wald und schießt auf Schaumstofftiere. Fotos: Privat
Karins und Christians Kinder Nicklas (11 Jahre), Robin (9 Jahre) und Olivia (5 Jahre) sind auch schon geübte Bogenschützen.
Karins und Christians Kinder Nicklas (11 Jahre), Robin (9 Jahre) und Olivia (5 Jahre) sind auch schon geübte Bogenschützen.

«Wenn es nicht klappt, gehen wir wieder heim. Und wenn es klappt, ist es wunderbar. Noch sind wir da.» Christian Spiess