Klimaschutz und sozial gerecht: Geht das zusammen?

Der Verein KlimaVOR! ist Veranstalter der Reihe „Auf dem Weg. Im Dialog zur Klimaneutralität“. Im Jahr 2023 geht es beim Themenschwerpunkt „Klima gut – alles gut?!“ um die multiple Krise: Was haben die Krisen im Bereich der Gesundheit, der Energie, der Rohstoffe und der gesellschaftlichen Spaltung mit dem Klimawandel zu tun?
Am 8. November diskutieren Karoline Mätzler von der Caritas und Dominic Götz, AK Vorarlberg über die Frage, ob das Stoppen des Klimawandels sozial gerecht ablaufen kann. Warum sich diese Frage überhaupt stellt: Die Transformation hin zur klimaneutralen Gesellschaft ist mit großen Veränderungen verbunden. Und große Veränderungen produzieren meist Gewinner und Verlierer. So gilt es etwa als gesichert, dass die nötige Reduktion der Treibhausgase nur erfolgen wird, wenn das wichtigste Treibhausgas CO2 entsprechend hoch besteuert wird. Das schlägt sich auf die Preise nieder. Nicht nur auf die Energiepreise der Industrie, sondern und vor allem auch für uns alle: Öl, Gas, Benzin und Diesel werden teurer, müssen teurer werden.
In Österreich werden aber die Einnahmen über die CO2-Steuer in Form des Klimabonus´ direkt wieder an die Bevölkerung ausgeschüttet. Menschen mit gutem Öffi-Angebot (also in der Stadt) bekommen etwas weniger, auf dem Land bekommt man etwas mehr, weil man öfter auf das Auto angewiesen ist. Ansonsten werden aber keine Unterschiede gemacht. Und weil wohlhabendere Menschen in der Regel mehr reisen, sich vielleicht eine größere Wohnung oder ein Zweitauto leisten, zahlen sie auch mehr CO2-Steuer als finanziell Benachteiligte, die sich oft viel weniger davon leisten können. Dadurch scheint diese Praxis in Österreich grundsätzlich sozial sehr gerecht zu sein. Die Frage ist, wie das im Einzelfall ganz konkret aussieht, ob diese Theorie wirklich aufgeht und ob das von den Betroffenen auch so wahrgenommen wird.
Darüber hinaus ist noch eine ganz andere Ebene zu betrachten. Die anstehenden Veränderungen werden auch in der Struktur unserer Wirtschaft sichtbar werden: Viele Unternehmen werden davon profitieren, wenn man etwa an die Hersteller von Wärmepumpen oder Installateure von PV-Anlagen denkt. Für andere wird das Umfeld möglicherweise schwieriger – bis hin zu einzelnen Segmenten, die vielleicht gar nicht mehr benötigt werden. Finden diese Arbeitskräfte schnell eine Beschäftigung in einer der aufstrebenden Sparten, oder stellt der Wechsel mit den vielleicht erforderlichen Umschulungen eine Bedrohung für einen großen Teil unserer Gesellschaft dar?
Die Krisen überlagern sich zunehmend, Einigkeit herrscht darin, dass neben allen anderen Problemen die gesellschaftliche Spaltung nicht weiter zunehmen darf, die Gräben zwischen vermeintlichen Gewinnern und Verlierern nicht tiefer werden dürfen. Wie das gelingen könnte, diskutieren die Gäste mit den beiden ExpertInnen Karoline Mätzler (Caritas) und Dominic Götz (Arbeiterkammer).
Tickets zu gewinnen
W&W verlost 5×2 Tickets. Wer mitspielen möchte, füllt bis 1. November das Formular auf info.
wannundwo.at/gewinnspiel mit dem Betreff „Klima“ aus. Die Gewinner werden per Mail informiert.

«Kreislaufwirtschaft
bietet die Chance, nicht nur Ressourcenkreisläufe zu schließen, sondern auch – auf regionaler und globaler Ebene – die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Menschen zu verbessern.»
Karoline Mätzler, Caritas Vorarlberg

«Die Klimakrise ist vor allen Dingen eine soziale Frage und deshalb für uns als Interessensvertretung der ArbeitnehmerInnen ein Kernthema. Klimapolitik sozial gerecht zu gestalten ist keine Frage, sondern eine Voraussetzung für ein Gelingen.»
Dominic Götz, Arbeiterkammer Vorarlberg

KlimaVOR! Verein zur Förderung der Klimaneutralität Vorarlbergs
So schnell wie möglich die Klimaneutralität im Ländle erreichen – das ist das ambitionierte Ziel des Vereins „KlimaVOR!“.
Die Aktivitäten zielen darauf ab, Vorarlberg zu einer der ersten klimaneutralen Regionen Europas zu machen. Möglichst viele
Initiativen, Organisationen und Unternehmen sollen sich über diese Plattform vernetzen und ihre Kräfte bündeln. Lösungswege aus allen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Bereichen sollen aufgezeigt, quantifiziert, in einem „Big Picture Klima“ zu einem Zielbild zusammengeführt und öffentlich sichtbar gemacht werden.
Auf dem Weg. Im Dialog zur Klimaneutralität
WANN: 8. November, 19 Uhr
WO: inatura, Jahngasse 9, Dornbirn
Eintritt: 5 Euro
Auf dem Podium:
Karoline Mätzler, Caritas Vorarlberg, Fachbereichsleitung Arbeit und
Qualifizierung
Dominic Götz, Arbeiterkammer
Vorarlberg, Interessenspolitik
Moderation:
Christof Drexel, KlimaVOR!
Anmeldung unter:
Tel. 0676 83306 4770
naturschau@inatura.at
www. klimavor.at