Vorsorge gegen die Altersarmut

Mehr finanzielle Sicherheit für Arbeitnehmer im Alter und für Unternehmen ein zusätzlicher Anreiz in Zeiten des Fachkräfte-mangels, dafür soll die Zusatzpension sorgen.

Bis 2070 wird fast ein Drittel der in Österreich arbeitenden Menschen die Pension erreichen, gleichzeitig sinkt die Gruppe der Erwerbstätigen im Alter von 20 bis 65 Jahren, die diese Pensionen mit ihren Versicherungsbeiträgen stützen. Die Folge: Das Umlagesystem der staatlichen Pensionsversicherung gerät ins Wanken.

Bessere Altersvorsorge für alle

Um dem steigenden Risiko der Altersarmut entgegenzuwirken, fordert Vorarlbergs Arbeiterkammer Präsident Bernhard Heinzle nun eine gesetzlich verpflichtende Zusatzversicherung für alle Arbeitnehmer. Derzeit hat nur etwa ein Viertel der Arbeitnehmer Zugang zu Zusatzpensionen. „Während es diese Möglichkeit der Zusatzpension im Bereich des öffentlichen Dienstes fast durchgehend gibt, stellt die Mitgliedschaft bei einer überbetrieblichen oder betrieblichen Pensionskasse im Bereich der Privatwirtschaft immer noch eine Ausnahme dar“, bemängelt Heinzle. Zusatzpensionen könnten nicht nur die Absicherung im Alter stärken, sondern seien auch aus unternehmerischer Sicht ein attraktives Mittel zur Mitarbeiterbindung, insbesondere in Zeiten des Fachkräftemangels, betont der AK Präsident.

Verpflichtende Zusatzpension

Laut der Arbeiterkammer soll nun eine gesetzliche Verpflichtung kommen, damit für jeden Arbeitnehmer 0,5 Prozent des Bruttolohns in heimische Pensionskassen einbezahlt werden muss. Die Kollektivvertragspartner könnten den Mindestbeitrag in ihren Branchen erhöhen, und die Arbeitnehmer sollen ihrerseits die Möglichkeit haben, zusätzliche Beiträge steuermindernd einzuzahlen. Der Zugang zur Zusatzpension hängt derzeit davon ab, ob der Betrieb einer überbetrieblichen Pensionskasse beitritt. Momentan sind vorsorgewillige Arbeitnehmer auf die rein private Pensionsvorsorge angewiesen. Besonders Niedrigverdienenden im Vollerwerb wäre mit dem Zusatzpensionsmodell geholfen, da sie damit weniger auf Sozialhilfen angewiesen wären.

«Die kollektivvertraglich abgesicherte Betriebspension erhöht die Attraktivität von Firmen am Arbeitsmarkt und stärkt die Bindung zwischen Unternehmen und Mitarbeitenden.»Walter Schmolly, Obmann des Arbeitgebervereins für private Sozial- und Gesundheitsorganisationen

«Die kollektivvertraglich abgesicherte Betriebspension erhöht die Attraktivität von Firmen am Arbeitsmarkt und stärkt die Bindung
zwischen Unternehmen und Mitarbeitenden.»

Walter Schmolly, Obmann des Arbeitgebervereins
für private Sozial- und Gesundheitsorganisationen

«Betriebliche Altersvorsorge ist ein wesentlicher Baustein für finanzielle Gesundheit im Alter. Als Arbeitgeber sorgen wir deshalb schon längst für unsere Mitarbeitenden mit Einzahlungen vor.»VDir. Harald Giesinger, Vorstandsvorsitzender, Dornbirner Sparkasse

«Betriebliche Altersvorsorge ist ein wesentlicher Baustein für finanzielle Gesundheit im Alter. Als Arbeitgeber sorgen wir deshalb schon längst für unsere Mitarbeitenden mit Einzahlungen vor.»

VDir. Harald Giesinger, Vorstandsvorsitzender,
Dornbirner Sparkasse

«Wir bieten unseren Mitarbeitenden eine betriebliche Altersvorsorge gemäß den kollektivvertraglichen Vorgaben an. Zudem haben sie selbst die Möglichkeit, eigene Beiträge einzuzahlen.»Linda Watzke, Leiterin Personalmanagement, Lebenshilfe Vorarlberg

«Wir bieten unseren Mitarbeitenden eine betriebliche Altersvorsorge gemäß den kollektivvertraglichen Vorgaben an. Zudem haben sie selbst die Möglichkeit, eigene Beiträge einzuzahlen.»

Linda Watzke, Leiterin Personalmanagement,
Lebenshilfe Vorarlberg

«Besonders für Frauen, die in Teilzeit arbeiten, steigt das Risiko der Altersarmut in den kommenden Jahren. Eine Zusatzpension bietet eine bessere Absicherung im Alter.»Bernhard Heinzle,Präsident der Arbeiterkammer Vorarlberg

«Besonders für Frauen, die in Teilzeit arbeiten, steigt das Risiko der Altersarmut in den
kommenden Jahren.
Eine Zusatzpension
bietet eine bessere
Absicherung im Alter.»

Bernhard Heinzle,
Präsident der Arbeiterkammer Vorarlberg

Eine Milliarde für AusgleichszulagenDas ist eine Sozialleistung des Staates für Menschen, die eine Pension von unter 1110 Euro (für Einzelpersonen) oder unter 1751 Euro (für Paare) beziehen. Diese bekommen die Differenz zwischen ihrer Pension bis zu den Grenzwerten in Form einer Ausgleichszulage über die Pensionsversicherungsanstalt ausbezahlt. Seit wenigen Jahren gibt es zudem noch einen Bonus dazu. Derzeit beziehen knapp 190.000 Personen eine Ausgleichszulage. Der Staat wendet pro Jahr insgesamt rund eine Milliarde Euro für Ausgleichszulagen auf.

Eine Milliarde für Ausgleichszulagen

Das ist eine Sozialleistung des Staates für Menschen, die eine Pension von unter 1110 Euro (für Einzelpersonen) oder unter 1751 Euro (für Paare) beziehen. Diese bekommen die Differenz zwischen ihrer Pension bis zu den Grenzwerten in Form einer Ausgleichszulage über die Pensionsversicherungsanstalt ausbezahlt. Seit wenigen Jahren gibt es zudem noch einen Bonus dazu. Derzeit beziehen knapp 190.000 Personen eine Ausgleichszulage. Der Staat wendet pro Jahr insgesamt rund eine Milliarde Euro für Ausgleichszulagen auf.