Eiskalter Kickstart fürs Immunsystem

Kälteexposition durch kaltes Duschen oder Eisbaden ist gesund und erfreut sich immer mehr Beliebtheit – doch was bringt es wirklich? WANN & WO geht dem Gesundheits-Trend auf den Grund.

Egal, ob man eiskalt duscht, in die Kältekammer geht, in ein Kältebecken eintaucht oder in freien Gewässern im Winter eisbadet, Kälteexpositionen sind gesund. Allerdings nur bei richtiger Vorgehensweise. Deshalb sollte man einige wichtige Grundsätze beachten, da es sonst sogar zu negativen Auswirkungen, wie zum Beispiel einer Lungenentzündung, kommen kann. Untrainierten kann nicht empfohlen werden, mitten im Winter ins kalte Wasser zu steigen. Als Vorbereitung sollte vom Sommer an wöchentlich (möglichst mehrmals) im Freien gebadet werden.

Gesundheitlicher Nutzen

Durch den Kältereiz wird eine Stärkung des Immunsystems herbeigeführt. So wie andere Sportler, zum Beispiel Sprinter oder Gewichtheber, ihren Organismus trainiert haben, in wenigen Sekunden sehr viel Energie in Bewegung umzusetzen, so ist der Organismus des Eisbaders darauf trainiert, bei aktuellem Kältereiz seine Energiereserven reflexartig in Körperwärme umzusetzen, so dass eine Unterkühlung gar nicht erst eintritt. Der Eisbader bleibt nur wenige Minuten im kalten Wasser, so dass er danach die sich im Körper ausbreitende Wärme gut nutzt. Auf Grund von Blutuntersuchungen unmittelbar vor und nach einem Eisbad im freien Gewässer (6 Grad Celsius) zeigte es sich, dass die Leukozyten im Blut durch die Kälte signifikant zunehmen, so dass ein besserer Schutz vor Entzündungen gegeben ist.

Kryotherapie

Eisbaden, zu therapeutischen Zwecken als Kryotherapie bezeichnet, soll bei Leistungssportlern auch vorbeugend gegen Muskelkater helfen. Auch der Testosteronspiegel wird deutlich erhöht und die Creatin-Kinase-Werte werden signifikant niedriger, so dass die Leistungsfähigkeit insgesamt gesteigert ist. Es gibt Hinweise, dass es hilft, Ängste und Panikattacken abzubauen und schließlich auch für einen besseren Schlaf sorgen kann.

Allerdings scheint es zwei verschiedene Arten der Reaktionen im Körper zu geben, da es Personen gibt, die sehr schnell an Körpertemperatur verlieren (isolierende hypothermische Reaktion), und andere, die sie sehr langsam verlieren (metabolisch-isolierende Reaktion). Auch regelmäßiges Wechselduschen ist zum Training sehr gut geeignet. Im Allgemeinen wird davon abgeraten, den Kopf (und damit die Haare) ­unterzutauchen.

Eisbaden ist auch bei den Influencern auf Social Media beliebt: Fitness-Influencerin Sophia Thiel gibt ihren Followern auf ihrem Insta-Account Tipps für den Gang ins (eis)kalte Nass und warnt auch vor möglichen Gefahren.  Fotos: Shutterstock; Instagram
Eisbaden ist auch bei den Influencern auf Social Media beliebt: Fitness-Influencerin Sophia Thiel gibt ihren Followern auf ihrem Insta-Account Tipps für den Gang ins (eis)kalte Nass und warnt auch vor möglichen Gefahren. Fotos: Shutterstock; Instagram